Ein Diagnose-Tool für alle

Lernlinie ist das Ergebnis wissenschaftlicher Forschung. Seit über 10 Jahren hilft Lernlinie Lehrkräften, ein individuelles Förderangebot zu realisieren, Kindern in ihren schulischen Lernprozessen und Bildungsinstitutionen, höhere Leistungsniveaus und niedrigere Förderquoten zu erzielen.

Ein Diagnose- und Fördertool für Lehrkräfte

Schule fällt Kindern nicht immer leicht. Deshalb ist eine zielgenaue Unterstützung wichtig. Lernlinie unterstützt darin, Lernprobleme frühzeitig zu erkennen und eine zeitnahe und zielgenaue Förderung zu planen.

Ein Diagnose- und Fördertool für Schüler:innen

Lernlinie ermöglicht einen schnellen und einfachen Überblick über die Kompetenzprofile sowohl einzelner Schüler:innen als auch der gesamten Klasse. Mit wissenschaftlich geprüften Materialien kann adäquat auf individuelle Stärken und Schwächen eingegangen werden.

Ein Diagnose- und Fördertool für Kolleg:innen und Eltern

Im schulischen Alltag ist Einiges los. Oft mangelt es an Zeit und Ruhe, um sich ausführlich über die Entwicklung der Kinder auszutauschen. Mit den erprobten Materialien der Lernlinie können Lern- und Entwicklungsstände übersichtlich dargestellt werden und erleichtern die Kommunikation im Kollegium aber auch mit den Eltern.

Previous slide
Next slide

„Übung macht den Meister“ heißt es oft, wenn es um das Erlernen einer Fähigkeit oder einer Fertigkeit geht. Diese kurze Redewendung klingt lapidar und tatsächlich birgt sie eine Reihe bedeutsamer Aspekte, die auch im derzeitigen Diskurs zum strukturierten Üben im Kontext Schule hochrelevant sind:

  1. Der Ausspruch bezieht sich zunächst auf das Lernen im Allgemeinen, ganz gleich, ob im schulischen oder außerschulischen Kontext.
  2. Das strukturierte Üben als wiederholende Tätigkeit wird als zentrale Schlüsselkomponente herausgearbeitet.

Daraus resultieren verschiedene Fragen, auf die dieser Blogartikel eingeht: Was sollte geübt werden? Wie Und wie oft?

Was ist strukturiertes Üben?

Grob wird das Üben in Aneignungsphasen und Automatisierungsphasen unterteilt. Entsprechend sind unterschiedliche Formen des strukturierten Übens notwendig: elaborierendes oder produktives Üben in Erarbeitungs-, Vertiefungs- oder Transferphasen und mechanisches bzw. automatisierendes Üben in Wiederholungs- oder Anwendungsphasen. Diese Formen des Übens müssen wohl überlegt und dosiert im Unterricht eingebracht werden.

Wie wird strukturiert geübt?

Eine Synthese der Literatur könnte wie folgt lauten: „Übe oft, wiederholend, ausreichend, abwechslungsreich, herausfordernd, aber vermeide Überforderung“. Das klingt zunächst simpel wie auch einleuchtend, jedoch erfordert die Gestaltung des Übungsprozesses – insbesondere bei der Förderung von Kindern mit Schwierigkeiten im Lernen – Entscheidungen in unterschiedlichen Spannungsfeldern hinsichtlich verschiedener Faktoren. Wesentliche Aspekte zur Sicherstellung eines erfolgreichen Übungsprozesses sind später in diesem Beitrag aufgeführt.

Wie oft sollte strukturiert geübt werden?

Zur langfristigen Verankerung und Abrufbarkeit von Wissen sollten vor allem Grundlagenwissen und Basiskompetenzen regelmäßig wiederholt werden. Dies scheint auch schuljahresübergreifend von hoher Relevanz zu sein, d. h. unabhängig davon, ob diese Basiskompetenzen thematisch vom aktuellen. Auch Hattie (2013) betont, dass rhythmisiertes bzw. verteiltes Üben effektiver und damit sinnvoller ist als geballtes bzw. komprimiertes Üben. Generell ist es zweckmäßig, Übungsroutinen aufzubauen und damit dem Übungsaspekt einen festen Bestandteil im Unterricht zu geben. Ein klassisches Format für rhythmisiertes Üben ist die „Tägliche Übung“, die vielerorts im Unterricht ihren Platz innehat.

Zentrale Entscheidungen bei der Gestaltung des strukturierten Übens

Einerseits ist zu beachten, dass …Andererseits gilt, dass …
… Übungsphasen klar strukturiert sein müssen.… Schüler:innen die Freiheit zugestanden werden sollte, Lösungswege im praktischen Versuch kreativ zu erarbeiten und diese flexibel zu nutzen.
… Übungsphasen ausreichend Platz im Unterricht gewidmet werden sollte.… einzelne Übungsphasen nicht zu lang ausfallen sollten, da andernfalls die Motivation der Kinder am Lernen verringert werden könnte. Vorteilhafter sind häufige, dafür kurze Übungsphasen.
… die Aufgaben die Kinder herausfordern.… die Übungsaufgaben nicht zur Überforderung führen dürfen. Dies kann auf Dauer zu mangelnder Motivation und einem geminderten Selbstkonzept führen.
… die Aufgaben weitgehend reizreduziert gehalten sind.… strukturiertes Üben motivierend sein sollte, sodass die Kinder auch in längeren oder oft wiederholten Übungsphasen „am Ball bleiben“. Hierzu ist es wichtig, dass die Aufgaben dem Alter sowie der Lebenswelt angepasst und darin ausreichend abwechslungsreich sind.
… Übungen – je nachdem, wie sicher ein Lerngegenstand bereits beherrscht wird – auf unterschiedlichen Abstraktionsniveaus (begleitet durch Handlungen, durch Strukturierungshilfen oder aber auf formaler Ebene) und Leistungsniveaus (Steigerung von leichten zu schweren, einfachen zu komplexeren Aufgaben) angeboten werden.… die Wahl der Repräsentationsformen, Darstellungsmittel und Strukturierungshilfen wohl überlegt sein sollte.
… der Einsatz neuer Medien beim strukturierten Üben, z. B. im Sinne einer gesteigerten Arbeitsmotivation, durchaus hilfreich ausfallen kann.… der Einsatz von Medien keinen Selbstzweck erfüllt, sondern systematisch abgewogen werden muss, ob die weiteren unterrichtlichen Entscheidungen durch ihn sinnvoll ergänzt werden.
… Kinder in Übungsphasen nicht allein gelassen werden, sondern bei Bedarf durch die Lehrperson oder auch eine Tutorin bzw. einen Tutor unterstützt werden. Dies betrifft Tipps bei der Wahl von Hilfs- und Darstellungsmitteln, Erläuterungen oder auch Feedback zur Lösung und zum Lösungsweg.… den Kindern die Arbeit nicht abgenommen werden soll, sondern jeweils hinreichend Zeit zugestanden werden muss, um verschiedene Lösungszugänge zu probieren und zu reflektieren. Ein zu schnelles Präsentieren der korrekten Lösung führt zu einer nur geringen Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand.
… Sachzusammenhänge bzw. Muster und Strukturen sowie Operationen anhand idealtypischer Beispiele bearbeitet werden. Dies erhöht die Chance, dass tiefes Verständnis aufgebaut werden kann.… auch falsche Lösungsbeispiele oder unlösbare Aufgaben (z. B. Kapitänsaufgaben) bearbeitet, eingeschätzt und beurteilt werden sollten. Hierdurch lernen Kinder, Lösungswege nachzuvollziehen sowie die eigenen Strategien kritisch zu reflektieren.
… Übungsphasen anfänglich durch lautes Denken begleitet werden können, um somit individuelle Lösungswege nachvollziehen zu können. Dies muss nicht zwangsläufig unter Aufsicht der Lehrperson geschehen, sondern kann auch im Tandem oder einer Kleingruppe organisiert sein.… in der Klasse ein kommunikationsförderliches Klima sowie insbesondere ein produktiver Umgang mit Fehlern zu fördern ist.
… es mitunter notwendig ist, verstärkt und kleinschrittig einzelne Basiskompetenzen mit einzelnen Kindern einzuüben.… keine isolierten Lerngegenstände vermittelt werden (Wissensinseln) sollen. Die Schüler:innen müssen Teilaspekte oder -schritte immer in größere Konzepte bzw. das „Große und Ganze“ einordnen können.
… grundlegende Basiskomptenzen oft wiederholt werden sollten, um deren Verfügbarkeit langfristig zu sichern.… diese Basiskompetenzen nicht nur punktuell, sondern schuljahresübergreifend eingeübt werden müssen.
… Übungsphasen durch regelmäßige Kontrolle und Feedback begleitet werden müssen.… nicht jede Form des Feedbacks dem Lernprozess zuträglich ist. Der Frage, wie Feedback aufgebaut sein sollte, wird in einem anderen Blogbeitrag differenziert beschrieben.
… Möglichkeiten der Selbstkontrolle genutzt werden sollten. Dies stärkt das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem eigenen Lernprozess und schafft der Lehrkraft Freiräume im Unterricht.… das selbstverantwortliche Lernen verschiedener Voraussetzungen bedarf und geübt werden muss. Selbstkontrolle ist besonders dann effektiv, wenn nicht nur Prüfzahlen abgeglichen, sondern Muster und Beziehungen kontrolliert werden müssen.
… das strukturierte Üben sich nicht nur auf die Schule beschränken sollte. Ebenso sollten Übungsphasen zuhause vorgesehen werden.… diese Übungsphasen strukturiert sowie angepasst an schulische Inhalte und Vorgehensweisen sein müssen. Hier ist eine besondere Absprache mit den Eltern notwendig, bspw. zu im Unterricht vermittelten Strategien oder verwendeten Darstellungsmitteln und Strukturierungshilfen sowie zur Übungshäufigkeit und -dauer.


Die Ausführungen basieren auf den Ausführungen von Sikora und Voß (2018) im Kapitel „Strukturiertes Üben: Bedeutung und Varianten“ der 10 Merkmale eines inklusiven Mathematikunterrichts aus dem Buch „Mathematikunterricht in der inklusiven Grundschule“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bleiben Sie informiert!

Anmeldung zum Webinar

Füllen Sie das Formular aus, um sich für das Webinar zu registrieren.

Kontaktinformationen